Dienstag, 8. September 2009

Erntebeginn mit Muskateller und Müller-Thurgau

Die Reifeanalysen der letzten Tage und Wochen haben bestätigt, was wir bereits vermutet haben. Wir müssen heuer, ähnlich wie in den Jahren 2000 und 2003 bei den weißen Sorten - und hier besonders bei den Frühsorten - verstärkt auf die Säure achten. Die Säurewerte sind niedrig und sinken rapide ab, wesentlich schneller als sich der Zucker einlagert. Doch warum?
Die kurze Schlechtwetterperiode während der Blüte hat die Beeren der Frühsorten schlecht befruchten lassen, deshalb befinden sich in den Beeren nur sehr wenige Kerne - oft nur ein einziger in der Regel nur zwei. In Normaljahren sind es im Schnitt etwa 3 Kerne. Doch was haben die Kerne mit der Säure zu tun?
Ganz einfach. In der Beere ist die Säure nicht gleich verteilt. Prinzipiell steigt der Säuregehalt im Fruchtfleisch von der Beerenhaut zu den Kernen (der Pulpe) hin an. Sind weniger Kerne vorhanden ist das Säurepotenzial somit auch geringer.
Diese Tatsache hat uns dazu bewogen heute unsere Muskateller und Müller-Thurgauer Trauben etwas früher als geplant zu ernten. Immerhin streben wir hier einen leichten, fruchtigen Weinstil an, der auch über ein entsprechendes Säuregerüst verfügen sollte.

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